Der Besuch von Welpenspielstunde und Hundeschule eignet sich hervorragend für die Sozialisierung des American Bullys. Aufgrund des speziellen Körperbaus wirken diese Hunde schneller bedrohlich auf Artgenossen. Ein Hundetrainer kann Ihnen gute situationsbezogene Tipps mit auf den Weg geben.
Haltung: Der American Bully ist gerne immer dabei
Ein gut sozialisierter American Bully eignet sich für Familien mit Kindern ebenso wie für Paare oder Alleinstehende. Dieser Hund ist gerne immer dabei, ohne im Mittelpunkt stehen zu müssen.
Er passt aufs Land ebenso wie in eine Stadtwohnung, wenn er ausreichend beschäftigt wird. Leben Sie in einer heißen Dachgeschoss-Wohnung im fünften Stock ohne Fahrstuhl, ist die kompakte Rasse keine gute Wahl.
Anfänger können wunderbar mit einem American Bully harmonieren. Ungeeignet ist dieser freundliche Hund aber für alle, die Eindruck mit seiner imposanten Optik machen wollen.
Haltung unter Auflagen
Weil der American Bully eine sehr junge Entwicklung der Hundezucht widerspiegelt, ist er auf den meisten Rasselisten nicht zu finden. Dennoch können seine Statur und seine Vorfahren sowie der Pitbull-ähnliche Kopf dazu führen, dass Behörden die Haltung unter Auflagen stellen. Erkundigen Sie sich also unbedingt vorher bei der zuständigen Verwaltung, ob Sie einen solchen Hund halten dürfen.
Sport und Spiel: Verspielt mit mäßigem Bewegungsdrang
American Bullys gelten als verspielte Hunde, die einen mittleren Bewegungsdrang haben. Sie freuen sich über ausgiebige Spaziergänge, brauchen aber keine täglichen kilometerweiten Waldläufe.
Starten Sie langsam und überfordern Sie Ihren Bully vor allem im Welpen- und Junghundealter nicht. Wichtig ist, nicht nur den Körper, sondern auch den kräftigen Kopf der Bullys zu fördern.
Suchspiele, Tricks oder Apportieren – finden Sie heraus, was Ihrem Bully am meisten Spaß macht. Gemeinsames Training fördert die Bindung und stärkt somit den Grundgehorsam.
Probleme beim Kauf eines Bullys
In Europa sind American Bullys selten. Die Rasse ist nicht durch den kynologischen Dachverband FCI anerkannt, was die Suche nach einem seriösen Züchter erschwert. Immer wieder werden Welpen ohne Papiere angeboten. Oft handelt es sich dann nicht um „richtige“ Bullys, sondern um fast beliebige Bulldoggen-Staff-Mixe.
Manche Züchter gründen eigene Vereine, um entsprechende Papiere ausstellen zu können. Aus rechtlicher Sicht sind deren Stammbäume allerdings nicht aussagekräftig. Dies kann, je nach Wohnort, zu Problemen bei der Haltung führen. Wird ein American Bully von den Behörden als Mischling bzw. Hybridhund angesehen, der Merkmale eines als gefährlich eingestuften Listenhunds zeigt, kann er beschlagnahmt werden.
Alternativen zum American Bully
Sie haben sich in einen American Bully verliebt? Dann schlägt Ihr Herz vielleicht auch bei anderen Rassen dieses Typs höher? Denn es gibt zahlreiche Bulldoggen, die von der FCI anerkannt sind. Es ist einfacher, einen seriösen Züchter für diese Hunde zu finden.
Die Englische Bulldogge ist ähnlich kompakt wie der American Bully, allerdings gesundheitlich häufig vorbelastet. Es gibt einige weitere „Molosser“ – so der Oberbegriff für diesen Hundetyp.
Wer auf der Suche nach einem erwachsenen Hund ist, schaut sich am besten im Tierschutz um. Hier gibt es kunterbunte Bully-Mixe ebenso wie reinrassige Doggen. Hervorragende Anlaufstellen sind Vereine, die sich auf die Vermittlung von Doggen in Not konzentrieren.
Gesundheit: Hüftdysplasie oder Keilwirbel
Wie gesund oder ungesund American Bullys sind, hängt vor allem von der Auswahl geeigneter Zuchttiere ab. Leider gibt es in Europa diesbezüglich wenige Kontrollinstanzen, so dass Welpeninteressenten genau nachfragen sollten.
Erkundigen Sie sich bei einem potenziell in Frage kommenden Züchter nach den erfolgten Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere. Lassen Sie sich die Ergebnisse zeigen. Relevant sind beispielsweise Untersuchungen zu Hüftdysplasie oder Keilwirbeln. Reagiert der Verkäufer ablehnend, suchen Sie das Weite.
Achten Sie außerdem darauf, keine Extreme zu unterstützen. Sehr massige Tiere bekommen oft Probleme mit den Gelenken. Auch sehr flache Schnauzen können zu Einschränkungen führen: Ist kaum noch Nase vorhanden, leiden die Bullys schnell unter Atemnot.
Ernährung: Der American Bully hat viel Appetit
Wie jeder Vierbeiner profitiert ein American Bully von einer proteinreichen Ernährung ohne Getreide. Ob Sie lieber Nass- oder Trockenfutter anbieten, bleibt Ihnen überlassen. Bei Trockenfutter empfehlen sich große Kroketten, um den Hund zum Kauen anzuregen.
Achten Sie allerdings darauf, dass Ihr Bully seine schlanke Linie behält. Halten Sie sich an die Herstellerangaben auf der Verpackung Ihres Hundefutters und beziehen Sie Leckerlis und Snacks mit ein.
Die meisten American Bullys haben einen guten Appetit. Es empfiehlt sich, den Hund regelmäßig zu wiegen. Legt er im Erwachsenenalter zu, reduzieren Sie die Rationen. Trockenfutter-Kroketten eignen sich gut, um während des gemeinsamen Trainings erarbeitet zu werden. Kauen beruhigt, beschäftigt und reinigt die Zähne.
Es eigenen sich hierfür zahlreiche Trockenkauartikel wie Pansen, Ochsenziemer oder Geweihstücke. Aber auch stabile Spielzeuge aus Hartgummi, die mit Leckereien befüllt werden können.
Geschichte: Ein Mix aus verschiedenen Rassen
Vermutlich handelte es sich beim American Bully ursprünglich um eine Hybridzucht. Die „Urahnen“ der Rasse waren demnach American Staffordshire Terrier und American Pit Bull Terrier. Um jedoch ein einheitlicheres Aussehen und einen massigeren Look zu erzielen, kamen zahlreiche weitere Hunderassen dieses Typs hinzu.
So ist der American Bully ein kunterbunter Mix aus verschiedenen Rassen, dessen heutige Züchter sich um einen einheitlichen Standard bemühen. In den USA ist die Rasse seit 2013 vom United Kennel Club anerkannt. Anzumerken ist, dass sich innerhalb dieses Dachverbands vor allem Rassen tummeln, die nicht vom größeren American Kennel Club anerkannt sind.
In Europa sind American Bullys selten anzutreffen. Die große Mehrheit der seriösen Züchter wendet sich aus guten Gründen den von großen Dachverbänden wie der FCI anerkannten Rassen zu.
Ähnliche Hunderassen
Sie interessieren sich für den American Bully? Dann könnten Ihnen diese Hunderassen auch gefallen:
- Französische Bulldogge
- Englische Bulldogge
- Continental Bulldog
- American Bulldog
- Olde English Bulldogge
Fazit: Liebevolles Kraftpacket
Trotz seiner typischen Bulldoggen-Optik ist der American Bully ein sanfter und gemütlicher Vierbeiner. Daher eignet er sich gut für Familien. Denn in einem Familienverbund fühlt sich der American Bully besonders wohl. Dabei ist er gerne überall dabei. Für Anfänger eignet sich die Rasse ebenfalls gut.
Wenn Sie das kleine Kraftpacket ausreichend beschäftigen, ist er auch in einer Stadtwohnung äußerst zufrieden. Vor dem Einzug sollten Sie sich aber bei den Behörden informieren, ob es in Ihrem Bundesland Auflagen bezüglich der Haltung eines American Bullys gibt.
Steckbrief zum American Bully
Besonderheiten: | Der American Bully ist eine junge Hybridhunderasse, die wohl aus der Kreuzung von American Staffordshire Terrier und American Pit Bull Terrier entstanden ist. Je nach Wohnort kann er als gefährlich eingestuft werden, wodurch die Haltung untersagt werden kann. |
Charakter: | freundlich, gutmütig, ruhig, verspielt |
Widerristhöhe: | Pocket: bis zu 43 cm Standard & Classic: 43-51 cm XL: 51-57 cm |
Gewicht: | je nach Größenschlag zwischen 20 und 50 kg |
Fell: | kurz und glänzend in vielen Farben wie Grau, Schwarz, Weiß, Braun, Rot, Weiß, auch zwei- und dreifarbig |
Fellpflege: | geringer Aufwand, gelegentlich bürsten |
Auslauf: | mittlerer Bewegungsdrang, Beschäftigung z. B. durch Such- und Apportierspiele |
Anfängerhund: | Ja (Haltungsauflagen beachten) |
Bellen: | bellt gelegentlich, z. B. beim gemeinsamen Spiel |
Lebenserwartung: | 10–12 Jahre |
Typische Krankheiten: | Gelenkbeschwerden, Atemprobleme, Patellaluxation |
Preis: | ab ca. 1.000 Euro |
FCI-Gruppe: | nicht anerkannt |
Herkunft: | USA |